Joseph Eduard Almudéver Mateu – Interbrigadist und Ehrenmitglied des KFSR erhielt hohe Auszeichnung als „Botschafter der Gemeinschaft Valencia“ und wir gratulieren!

Titelfoto: Josép Almudéver, mit erhobener Faust, daneben Ximo Puig, Presidente de la Generalitat Valenciana (Präsident der Regierung von Valencia); Foto: Fernando Bustamante

„Botschafter der Gemeinschaft Valencia
Josep Almudéver (Marseille, 1919 (97 Jahre))
Mit Eltern aus Valencia, ist er einer der letzten lebenden Interbrigadisten, von den 45.000, die am Bürgerkrieg teilnahmen, um auf Seiten der Spanischen Republik zu kämpfen. Sein Kampf für die demokratischen Werte und die politische Freiheit machen aus Josep Almudéver ein Beispiel für die Gesellschaft.“ http://www.docv.gva.es/datos/2016/10/09/pdf/2016_7895.pdf

Diari Oficial de la Generalitat Valenciana (Amtsblatt der Generalitat von Valencia), Num. 7892, 9. Oktober 2016

Präsidialamt der Generalitat

Dekret der Regierung 144/2016 (07.10.), durch welches der Ehrentitel Botschafter der Gemeinschaft von Valencia an Joseph Almudéver Mateu verliehen wird.

[2016/7895]

Mit dem Dekret 247/2003 (05.10.) hat die Regierung den Ehrentitel Botschafter der Gemeinschaft von Valencia geschaffen, mit dem Ziel, das Wirken jener Personen anzuerkennen und zu würdigen, die durch ihre besondere Verwurzelung in der Gemeinschaft von Valencia, durch ihre Identifikation, Begeisterung und Verteidigung deren Werte sowie durch ihr Handeln und öffentliches Auftreten bemerkenswert bei­getragen haben zu Kenntnis, Verbreitung und Verteidigung der allgemeinen und besonderen Interessen der Gemeinschaft von Valencia.

Joseph Almudéver Mateu wurde 1919 in Marseille geboren, als Sohn valencianischer Eltern, und ver­brachte seine Kindheit in Frankreich, Marokko und Spanien. 1931 zog er mit seinen Eltern nach Alcàsser und beim Beginn des Bürgerkrieges gelang es ihm, obwohl er noch keine 18 Jahre alt war, sich als Frei­williger zur Verteidigung der Republik einzureihen. Nachdem er im Kampf an der Front von Teruel ver­wundet worden war, reihte er sich 1938 in die italienische Batterie Carlo Rosselli der Internationalen Brigaden ein, wo es ihm seine Kenntnis des Valencianischen ermöglichte, wertvolle Dienste als Dolmetscher zu leisten. Die erzwungene Rückführung der Internationalen Brigaden brachte ihn erneut nach Marseille, von wo er, schon kurz vor Ende des Krieges, nach Spanien zurückkehrte, um den Kampf fortzusetzen. Am 1. April 1939 geriet er im Hafen von Alicante in Gefangenschaft und wurde, nachdem er durch verschiedene Lager und Gefängnisse, darunter das Gefängnis Modelo in Valencia, gegangen war, 1942 freigelassen und trat kurz danach der Guerillagruppe Levante bei. 1947 sah er sich ge­zwungen, illegal die Grenze passieren und nach Frankreich ins Exil gehen, von wo er nicht eher als 1965 nach Spanien zurückkehren konnte.

Deswegen, als einzigartigen Zeugen unserer Geschichte und als lebendige Erinnerung des Kampfes für die Freiheit, auf Vorschlag des Präsidenten der Generalitat und nach Beratung in der Regierung in der Versammlung am 7. Oktober 2016,

verordne ich,

die Auszeichnung als Botschafter der Gemeinschaft von Valencia an Joseph Almudéver Mateu zu verleihen.

Valencia, 7. Oktober 2016

Der Präsident der Generalitat,

XIMO PUIG I FERRER

Übersetzung: Marguerite Bremer

Josep_Almudéver_2

Joseph Eduard Almudéver Mateu, Fotos de Josep Almudéver a Rocafort, anteriors a l’entrevista realitzada per „La Represa“ (Ràdio Godella, XEMV).

Pressebericht:

Das republikanische Signal Almudévers bei der Übergabe der Auszeichnung
Der Interbrigadist hat seine Medaille mit erhobener Faust in Empfang genommen, er konnte jedoch nicht die republikanische Fahne hervorholen, die er in der Tasche trug.
Der Interbrigadist Josep Almudéver war einer der Protagonisten bei der Veranstaltung zur Übergabe der Auszeichnungen der Generalitat an diesem Morgen. Unter starkem Beifall der Anwesenden hat er die Auszeichnung mit erhobener Faust entgegengenommen. Allerdings hatten die Protokollverantwortlichen ihn zuvor gebeten, die republikanische Fahne (mit dem Motto der Interbrigaden) nicht zu zeigen, mit der er eigentlich die Medaille entgegennehmen wollte. Jedoch leuchtete diese aus einer seiner Jackentaschen hervor.
Außerdem hat er sich in dem Moment, in dem die spanische Hymne erklang, von dem Podest, auf dem alle Ausgezeichneten standen, entfernt. (Link zum Video.)

Joseph Gruppe

Josep Almudéver mit Paco Mateu, Manuel Antonio Alonso-Martínez Rodero, Eva Zamora Chanzà, Antoni Simo Rosaleny und Laura Ballester Beneyto vor dem Palau de la Generalitat Valenciana (Palast der Regierung von Valencia), Almudéver hier mit seiner bekannten Fahne.

Quelle: nach levante-emv, 09.10.2016

Übersetzung aus dem Spanischen: Marguerite Bremer

Kurzbiographie des Kameraden und Interbrigadisten José Almudever

1919, wird er als Sohn valencíanischer Eltern in Marseille (Frankreich) geboren.
Als Kind besucht er zunächst eine französische Schule und später eine Marokkanische und eine Spanische in Alcàsser.
1931, dem Jahr des Proklamieren der Spanischen Republik, kommt er nach Spanien und nimmt Wohnsitz in Alcàsser.
1936, in Alcàsser lebend, erlebt er dort den faschistischen Militärputsch und aber auch gewaltsame Ausschreitungen der Rache auf Seiten der Republikaner, wie z.B. das Niederbrennen der städtischen Kirche und die Tötung rechter Protagonisten.
Mit 17 Jahren meldet er sich als Freiwilliger zur Miliz und kommt an die Front nach Teruel. Hier wird er schwer verwundet.
1938, wird er Mitglied der Internationalen Brigaden.
Das Ende des Krieges erlebt er in Alicante. Hier wird er festgenommen und im Lager “Camp de Los Almendros” bei Albatrera, einem “Mustergefängnis” Valencias und in Aranjuez festgesetzt. Ein Standgericht der Militärs verurteilt ihn schließlich zu 12 Jahren und einem Tag Haft.
1944, wird er vorläufig und unter Auflagen freigelassen. Er schließt er sich als „Ziviler Verbindungsmann“ der Guerilla in Llevant an.
1947, flieht er, von der Franco Polizei verfolgt, nach Frankreich. Zu Fuß und auf dem Wege über Olot überquert er die Pyrenäen. Seit dem lebt er in der französischen Ortschaft Pamier.

Übersetzung aus dem Französischen: Jordi Banque

Redaktion KFSR

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