Internationale Solidarität wirkt: Straße Dąbrowski Brigade in Warschau bleibt! Von Jeremy Galdamez von der Initiative „Hände weg von der Dombrowskistraße!“.

Unser polnischer Freund Jeremy Galdamez von der Initiative „Hände weg von der Dombrowskistraße!“ hat uns  mitgeteilt, dass der Straßennamen vorläufig bestehen bleibt. Dieser Erfolg ist auch auf die internationale Solidarität und Protest zurückzuführen.
Kämpfen lohnt sich, gemeinsam mit internationalen Gleichgesinnten!

Erinnert sei hier auch an den Brief vom 9. Juli 2015 von Virgilio Fernández del Real (Mexiko), Überlebender der 35. Division der Interbrigaden, Teniente,  an die Behörden in Warschau vom Juni 2016.

Dort heißt es: „Ich hatte die Ehre, mit den polnischen Soldaten zu kämpfen, die das Bataillon Dabrowski schon in den ersten Tagen zur  Verteidigung von Madrids gebildet hatten. Und ich erinnere mich gut an Dr. Samuel Flató, einen polnischen Juden, ein Held. Sie sind nach  Spanien gegangen um im Kampf gegen die  Feinde der Menschheit,  gegen die Nazis und italienischen Faschisten nicht nur für die spanische Republik, sondern für die Menschheit zu kämpfen. Es ist eine Ungerechtigkeit und Mangel an Visionen, eine Straße, die für immer an jene Polen erinnern, die ihr Leben gaben in Spanien, umzubenennen.

Und er fügte seinem dringenden Appell das Verschwinden der Dombrowskistrasse aus dem Straßenbild von Warschau zu verhindern, ein Foto bei, aufgenommen im Dezember 1936 in Madrid, auf dem er stehend rechts mit drei seiner Kollegen des polnischen Dombrowski Bataillons zu sehen ist.

Hier die Information von Jeremy Galdamez im Wortlaut:

Liebe Freunde und Kameraden,

der Straßenname der Dąbrowski Brigade, benannt nach den polnischen Freiwilligen aus den Internationalen Brigaden, in Warschau bleibt!

Wie Ihr wisst, wurden wegen der „Entkommunisierung“ von Straßennamen in Polen (d.h. der Beseitigung aller Namen, die mit der Linken verbunden sind,  als das „Relikt“ der realsozialistischen Periode in Polen und als Ausdruck einer rechtsextremen Politik seitens der Regierung) Pläne gemacht, um polnische Freiwillige von solchem Gedenken auszuschließen.

Seit vielen Monaten kämpfen wir dafür, dass der Straßenname erhalten bleibt. Jetzt haben wir es geschafft und dieses Ziel auch Dank eurer Hilfe erreicht.

Wir wissen, dass viele Briefe an den Warschauer Stadtrat aus dem Ausland geschickt wurden, wir haben auch von Euch viel Solidarität und Unterstützung erhalten.

Infolgedessen beschloss der Warschauer Stadtrat, den Namen der Straße zu erhalten. Es ist unser gemeinsamer Erfolg.

Wir sind uns bewusst, dass die zentralen Behörden danach streben, alle Namen zu ändern, die nicht den Kriterien der rechten Vision der Geschichte entsprechen und ihre eigenen Richtlinien den lokalen Regierungen auferlegen.

Das kann schon im September passieren – vielleicht wird dann auch der Name der Dąbrowski Brigade Straße bedroht sein.

Heute haben wir aber unseren ersten Sieg erzielt!

Wir werden unsere Bemühungen fortsetzen, der polnischen Freiwilligen zu erinnern und zu gedenken.

Um den 17. Juli planen wir dazu eine Gedenkveranstaltung für die polnischen Freiwilligen in den Internationalen Brigaden in Warschau.

Wir werden Euch, sobald es uns möglich ist, über die Details informieren.

Wir erinnern die Vergangenheit,

wir kämpfen für die Zukunft!

No pasarán!

Initiative „Hände weg von der Dombrowskistraße!“; Inicjatywa Łapy precz od ulicy Dąbrowszczaków (Hands off Dabrowszczacy Street Initiative) – https://www.facebook.com/Bohaterowie1936/

Artikel in Polnisch: http://warszawa.wyborcza.pl/warszawa/7,54420,21795674,dekomunizacja-ulic-w-warszawie-po-ogranicza-liste-skonsultuja.html

(Arbeitsübersetzung Kerstin Hommel)

 

Redaktion KFSR

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