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7. Sachsenburger Dialog – Von Sachsenburg nach Barcelona

3. Juni 2016 - 5. Juni 2016

7. Sachsenburger Dialog – Von Sachsenburg nach Barcelona

In diesem Jahr wird in Frankenberg und Sachsenburg der 7. Sachsenburger Dialog stattfinden. Das Gedenkwochenende Anfang Juni ist an den 1. Zählappell der Häftlinge im KZ Sachsenburg 1933 angelehnt und 2016 den Menschen gewidmet, die nach ihrer Entlassung aus der Haft nach Spanien gingen, um der Republik beizustehen, die durch einen Putsch in ihrer Existenz bedroht war.

Unterstützt durch Italien und Deutschland hatten reaktionäre Militärs, die spanische Rechte und Latifundien-Besitzer im Juli 1936 versucht, durch eine militärische Aktion die rechtmäßige Regierung des Landes zu stürzen und die parlamentarische Demokratie zu beseitigen.

Das spanische Volk schlug diesen Putsch zunächst erfolgreich nieder. Emigranten aus Deutschland, gleich welcher Religion, Weltanschauung oder politischer Gruppen, Teilnehmer der geplanten Arbeiterolympiade aus zahlreichen Ländern standen den Spanierinnen und Spaniern von Anfang an bei. Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler und Antifaschisten aus mehr als 50 Ländern eilten nach Spanien oder unterstützten aus dem Ausland den Kampf um Demokratie und Freiheit. Dabei regte sich die Hoffnung durch einen Sieg in Spanien, nicht nur den Nationalsozialismus in Deutschland Einhalt gebieten zu können, sondern auch den drohenden Krieg zu verhindern.

Aus dem KZ Sachsenburg standen 11 ehemalige Häftlinge, unter Ihnen der jüdische Arzt Hans Serelman und der Kommunist Walter Janka, der aus der Stadt Frankenberg selbst stammtende der Anarchist und Aktivist der Arbeitslosenbewegung Helmut Rüdiger, an der Seite der Spanischen Republik.

Achtzig Jahre nach diesen Ereignissen ist dieses Thema noch lange nicht abgeschlossen, suchen in Spanien Familien nach ihren Angehörigen, sind die noch lebenden Spanienkämpfer Ehrenstaatsbürger des Landes, widmen sich weltweit Organisationen von Hinterbliebenen und Freunden dem Andenken an diese wohl größte Solidaritätsaktion der Menschheit.

In zahlreichen Ländern Europas hat das Schicksal und Wirken der mutigen Frauen und Männer Eingang in das historische Gedächtnis gefunden, sind diese Menschen ein Teil der Demokratiegeschichte geworden. In Luxemburg, Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Österreich und der Schweiz sowie Spanien selbst, finden sich Stätten der Erinnerung und Würdigung dieses antifaschistischen Kampfes.

In der Bundesrepublik Deutschland tut man sich nach wie vor Schwer mit diesem historischen Erbe und verwehrt ihm von offizieller Seite einen wertschätzenden Platz in der Erinnerungskultur.

Auch aus diesem Grund erinnern wir an diese Menschen und wollen auch mit der Betrachtung und Diskussion zu aktuellen Ereignissen einen Bogen in die Gegenwart schlagen.

Programm:

Freitag 03. Juni 2016, Frankenberg, Haus der Vereine, Bahnhofstraße 1

ab 18.00 Uhr

 Treffen der Teilnehmer und Gäste, Filmangebot zur Thematik Spanischer Bürgerkrieg.
 Gemeinsames Grillen auf dem „Bahnsteig“, hierzu sind in Frankenberg und Umgebung lebende Flüchtlinge und Helfer eingeladen.

Samstag 04. Juni 2016, Frankenberg, Haus der Vereine, Bahnhofstraße 1

 10.00 Uhr Eröffnung des 7. Sachsenburger Dialogs.
 Lesung mit Mathis Oberhof, (Wandlitz) „Refugees Welcome“, mit anschließender Diskussion.

Mehr zu Mathis Oberhof: Information zu Mathis Oberhof
 12.00 Uhr Mittagspause.
 Filmvorführung „Spaniens rote Sonne“ mit der Journalistin/Regisseurin Susanne Sterzenbach (Stuttgart) und anschließender Diskussion.

Information zum Film:

„Spaniens rote Sonne Eine Reise in den Bürgerkrieg“: Als junger deutscher Kommunist schließt sich Kurt Höfer (geb. 1915) den Internationalen Brigaden an, um das republikanische Spanien gegen den Faschismus zu verteidigen. Der Film begleitet Kurt Höfer an Originalschauplätze und zu Kampfgenossen und Zeitzeugen. Umfangreiches historisches Filmmaterial vervollständigt diesen Abriss der Geschichte des Spanischen Bürgerkriegs.

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Fritz Baumgärtel, Werner Kinzel, Kurt Höfer, Walter Janka

Mehr zu Susanne Sterzenbach: Informationen zu Susanne Sterzenbach
 18.00 Uhr Konzert mit der Gruppe „Quijote“ (Chemnitz) – http://www.quijote.de

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Sonntag 05. Juni 2016, Sachsenburg, Gelände des ehemaligen KZ/ Fischerschänke

 10.00 Uhr Führungen über das Gelände und Ausführungen zur geplanten Gedenkstätte.
 12.00 Uhr Mittagspause.
 14.00 Uhr Kranzniederlegung am Denkmal für die Häftlinge des Lagers

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 15.00 Uhr Vorstellung des Biographischen Lexikons; „Sie kommen nicht durch“ Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der Sozialen Revolution, mit den Autoren Dr. Werner Abel (Kleinschirma), Harald Wittstock (Berlin), Enrico Hilbert (Chemnitz).

Informationen zum Biographischen Lexikon

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Enrico Hilbert
Vorsitzender

Haus der Vereine: Mit der Sanierung des ehemaligen Bahnhofsgebäudes wurde für die über 100 Vereine in Frankenberg ein gemeinsamer Büro- und Veranstaltungsort geschaffen.
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