Zeittafel Spanischer Krieg 1936-1939 und soziale Revolution / Arbeitsprobe

1931

14. April: Proklamation der Zweiten Spanischen Republik durch den Staatspräsidenten Alcalá Zomora. Manuel Azaña von der Acción Republicana wird Ministerpräsident.

1933

Januar: Aufstand anarchistischer Bauern in Casa Viejas, Repressionen im ganzen Land; Gründung der Guardia de asalto, der „Sturmgarden“; Gesetz zur Verteidigung der Republik; Empfehlung zur Stimmenthal-tung bei Wahlen durch CNT-FAI.

September – November: Ende der amtierenden Regierung und Neuwahlen, Niederlage der lin-ken Republikaner und Sieg des rechten Wahlbündnisses Confedera-ción Española de Derechas Autónomas (CEDA), Ministerpräsident Alejandro Lerroux, 1934 Beginn „bienio negro“ (Schwarzes Doppel-jahr).

1934

Soziale Unruhen, versuchte Ausrufung der Unabhängigkeit Kataloniens durch die Generalität, Aufstand der asturischen Bergarbeiter; Nieder¬schlagung des Aufstands durch von General Francisco Franco ge¬führ-te Fremdenlegionäre und marokkanische Söldner; Massenrepres¬sio-nen und Hinrichtungen; Inhaftierung von Manuel Azaña, dem Sozia¬listen Largo Caballero und Lluis Companys.

1935

Regierungskrise, im April Neubildung der Regierung; der CEDA-Chef Gil-Robles wird Kriegsminister, er ernennt Franco zum Chef des Generalstabs; Säuberung der Armee von Linken; Finanzskandal, neue Regierung unter Jaquín Chapaprieta Torregrosa, danach unter Manuel Portela Valledares. Da dieser keine Mehrheit in dem Cortes fand, Ausschreibung von Neuwahlen. Am 30.09. Gründung des POUM.

1936

15. Januar: Wahlbündnis aus Izquierda Republicana, Unión Republicana, PSOE, UGT, PCE und POUM zur Frente popular (Volksfront), Unterstützung durch die Esquerra Republicana de Catalunya; Aufhebung des bisherigen Wahlboykotts der Anarchosyndikalisten durch die CNT-FAI.

16. Februar: Sieg der Volksfront über die Nationale Front (Frente Nacional) mit ge-ringer Stimmenmehrheit (4.654.116 zu 4.503.524 Stimmen), aber Mehrheit an Sitzen in der Cortes (227 von 441 Sitzen); neue Regierung unter Manuel Azaña, nach dessen Wahl zum Staatspräsidenten, Re-gierung unter Santiago Casares Quiroga; Freilassung tausender Inhaftierter, Beginn Kollekti¬vierungen; Zunächst keine sozialistischen Minister im Kabinett, nur Republikaner; linker Flügel des PSOE unter Largo Caballero fordert „Diktatur des Proletariats“. 04. bis 05.04. Verei-nigung der Sozialisti-schen und Kommunistischen Jugend zur „Vereinigten Sozialistischen Jugend“.

Mai: Nationaler Kongress der CNT in Zaragosa, Teilnahme von 300.000 Menschen, Resolution über den „comunismo libertario“ (freiheitlicher Kommunismus). Für den 20. April war seitens der hohen Offiziere der Unión Militar Española, gegründet 1934 durch José Sanjurjo, ein Putsch geplant, musste aber abgesagt werden, da Regierung Kenntnis hatte. Francisco Franco blieb auf Kanaren, Manuel Goded wurde auf die Balearen, Emilio Mola nach Navarra versetzt. Beitritt von Gonzalo Queipo de Llano und Miguel Cabanellas. Sanjurjo sollte Staatspräsident werden.

17. Juli: Putsch der Generäle in Melilla – Spanisch-Marokko – mit Hilfe marokkanischer Söldner. Casares Quiroga demissioniert als Ministerpräsident.

18. Juli: Putsch auf dem Festland mit Hilfe rechter Streitkräfte, der Falange und der Karlisten. Martínez Barrio wird für einen Tag Ministerpräsident.

19. Juli: Das Volk wehrt in Madrid, Valencia, Malaga und Barcelona die Putschisten ab. José Giral wird Ministerpräsident. Dolores Ibárruri verkündet über die Mikrofone des Ministeriums des Inneren den legendären Ruf „¡No pasarán!“.

20. Juli: Sturm auf die Montaña-Kaserne in Madrid, in Zentralspanien und Katalonien wird der Putsch gestoppt.

21. Juli: Gründung des katalanischen Zentralkomitees der Antifaschistischen Milizen in Katalonien.

23. Juli: Die Volksfrontregierung beschließt die Aufstellung von Volks-Milizen. Deutsche Emigranten und Teilnehmer an der vom 22.- 26.7. geplanten Volksolympiade bilden den „Grupo Thaelmann“. Die Offensive des Generals Mola kann in der Sierra gestoppt werden. Deutsche Anarchosyndikalisten gehen im Grupo Internacional der Columna Durutti und am 25.07. im Grupo Erich Mühsam der Columna Ascaso an die Front. In Barcelona Gründung des PSUC.

27./28. Juli: Deutsche und italienische Flugzeuge bilden Luftbrücke von Afrika zum Festland, eine intensive Waffenhilfe für die Putschisten beginnt.

1. August: Nichteinmischungsvereinbarung europäischer Großmächte, der auch die UdSSR beitritt. Aufruf des ZK der KPD an das spanische Volk und die Milizen.

2. August: Dekret zur Beschlagnahme von Unternehmen, die von früheren Besitzern verlassen wurden. Intensivierung der Kollektivierung.

6. August: Katalanisches Dekret über Einsetzung von Regierungsvertretern in kollektivierte und kontrollierte Unternehmen.

7. August: Einsetzung der katalanischen Kriegsindustrie-Kommission.

8. August: Frankreich schließt die Grenze zu Spanien.

11. August: Gründung des Wirtschaftsrates in Katalonien.

19. August: Der Dichter Federico García Lorca wird von den Franquisten ermordet. Am 20.07. kommt José Sanjurjo, der von den Putschisten designierte Staatspräsident, bei einem Flugzeugabsturz aus dem portugiesischen Exil nach Burgos ums Leben. Damit ist der Weg für Franco an die Spit-ze der Putschisten frei.

23. August: Weitere deutsche Anarchosyndikalisten gehen mit der Columna Los Aguiluchos an die Front.

27. August: Die deutsche Luftwaffe bombardiert Madrid. Dekret: Bauern müssen in Katalonien einem Syndikat beitreten.

29. August: Deutsche Antifaschisten bilden unter Anleitung von Hans Beimler und Albert Schreiner die Centuria „Thälmann“, die als 13. Centuria der von Ferrán Gancedo kommandierten Columna und späteren División „Carlos Marx“ an die Huesca-Front ging.

04. September: Demission der Regierung José Giral, 05.09. Bildung der Regierung Largo Caballero, zwei Kommunisten, Vincente Uribe und Jesús Hernández, werden Minister.

09. September: In London tritt das Komitee für Nichteinmischung in die Inneren Ange¬legenheiten Spaniens (NIC) zusammen. Ungeachtet dessen setzen Deutschland und Italien die militärische Unterstützung der Franquisten fort.

27. September: Das EKKI orientiert auf die Aufstellung internationaler Freiwilligen-Einheiten. Alle kommunistischen Parteien werden aufgerufen, das republikanische Spanien zu unterstützen.

01. Oktober: Autonomiestatus für das Baskenland. Auflösung des katalanischen Zentralkomitees der Antifaschistischen Milizen.

05. Oktober: Eintritt der Anarchisten in die Regierung Caballero.

07. Oktober: Republikanisches Dekret über die Umstrukturierung und Nationalisierung von Ländereien.

09. Oktober: Durch Dekret werden in Katalonien alle lokalen Komitees und Räte aufgelöst, aus ihnen werden Gemeinderäte gebildet.

10. Oktober: Gründung der republikanischen Volksarmee, die „Militarisierung“ der Milizen wird beschlossen und damit werden die Milizen dem Militär unterstellt.

12. Oktober: Die ersten sowjetischen Berater, Instrukteure und Militärspezialisten kommen nach Spanien, bis Ende des Krieges werden es insgesamt 2019 sowjetische Männer und Frauen sein, die die Republik auch als Piloten, Tankisten, DolmetscherInnen, FunkerInnen usw. unterstützen.

13. Oktober: Die Centuria „Thälmann“ scheidet aus den spanischen Milizen aus und bildet in Albacete einen Kern der künftigen XI. Internationalen Brigade.

15. Oktober: Gründung des Generalkriegskommissariats. In Barcelona trifft der sowjetische Dampfer „Syrjanin“ mit Solidaritätsgütern ein. Weitere Schiffe bringen Panzer, Flugzeuge, Waffen, Munition und Geschütze. Die sowjetischen Lieferungen halten bis 1938 an.

16. Oktober: Die Regierung Spaniens erhält ein Telegramm Stalins mit dem Kernsatz: Die Befreiung Spaniens ist die gemeinsame Sache der gesamten fortschrittlichen Menschheit.

22. Oktober: Luigi Longo (Gallo), Pierre Rebiére und Stefan Wisniewski überzeugen im Auftrag der Komintern Largo Caballero von der Notwendigkeit, den Aufbau Internationaler Brigaden zu gestatten. Schaffung des Obersten Kriegsrats der IB, die Leitung übernimmt André Marty, Sekretär der Komintern. In Albacete, der zukünftigen Base der IB, deren erster Kommandeur der Franzose Vital Gayman ist, wurde schon die erste IB, die XI. Brigade, aufgestellt. Am 24.10. war dieser Aufbau im Wesentlichen abgeschlossen. Der Kommandeur der Brigade war (seit 01.11.) Manfred Stern (Emilio Kléber), der des 1. Bataillons Hans Kahle, der dann die Brigade übernahm und später Kommandeur der 45. Division wurde.

04. November: Die CNT tritt in die Zentralregierung in Madrid ein.

06. November: Wegen der Kämpfe um Madrid wird die Regierung nach Valencia verlegt.

07. November: Die XI. IB trifft in Madrid ein und nimmt an den schweren Verteidigungskämpfen teil. Die Franquisten dringen mit marokkanischen Söldnern in das Universitätsviertel ein. Das 1. Bataillon der XI. IB erhält den Namen des von den Nazis hingerichteten Kommunisten Etkar André.

09. November: Die unter dem Kommando von General Lukácz (Máté Zalka) in Albacete gebildete XII. Internationale Brigade kann an die Front gehen.

19. November: Buenaventura Durutti, der Kommandeur der gleichnamigen Columna, wird in Madrid durch eine Kugel so schwer am Kopf verletzt, dass er am kommenden Tag stirbt.

29. November: Reorganisation der XI. IB. Zu ihr gehören die Bataillone „Etkar André“, „Ernst Thälmann“ und „12. Februar“. 1937 kommt das Bataillon „Hans Beimler“ dazu.

01. Dezember: Hans Beimler, Verantwortlicher der KPD für die deutschen Kommu-nisten in Spanien, und Louis Schuster (Fritz Vehlow), Politkommissar des Thälmann-Bataillons, fallen an der Front von Madrid. In Albacete unter dem Kommando von General José Gómez (Wilhelm Zaisser) Aufstellung der XIII. Internationalen Brigade.

15. Dezember: Reorganisation der Geheimdienste und Politischen Polizei der Republik, Schaffung eines „Obersten Sicherheitsrates“, Zusammenfassung der Polizeigewalt. Beginn der Kampagne gegen den POUM.

1939

23. Januar: Zweiter Einsatz der Interbrigaden an der Front von Barcelona, um Flucht der Zivilbevölkerung zu decken.

26. Januar: Barcelona fällt in die Hände der Franquisten.

01. Februar: Die Cortes tritt zum letzten Mal in Figueras zusammen.

03. bis 05. Februar: Putsch einer Militärjunta, bestehend u.a. aus den republikanischen Offizieren Segismundo Casado, Cipriano Mera und José Miaja, gegen die republikanische Regierung. Franco lässt sich auf keine Verhandlungen ein und verlangt bedingungslose Kapitulation.

08. bis 09. Februar: Letzte Appelle der Internationalen Brigaden auf spanischem Boden, anschließend überschreiten sie die französische Grenze und werden unter entwürdigenden Bedingungen interniert. Ende des Widerstands in Katalonien. Mehr als 35.000 Freiwillige aus 53 Nationen hatten an dem fast dreijährigen Verteidigungskampf der Republik teilgenommen.

14. Februar: Die Schweiz erkennt die Regierung Francos als einzige legitime Vertretung Spaniens an, am 27.02. folgen Großbritannien und Frankreich.

28. März: Fall von Madrid. Ganz Spanien befindet sich in den Händen der Franquisten, fast 500.000 Republikaner müssen fliehen. Zahllose werden inhaftiert, bis 1945 halten die Hinrichtungen an. Insgesamt sollen 143.353 Personen hingerichtet worden sein.

01. April: Franco verkündet Sieg.

20. Mai: Siegesparade der Franco-Truppen in Madrid.

26. Mai: Abzug der Legion Condor aus Spanien.

 

1931 bis 1936
1937
1938
1931 bis 1936
1937
1938