Die Internationale Brigade bestand nicht für einen Regimewechsel! Es gab sie für eine Regimeverteidigung: den Schutz der gewählten Regierung der Spanischen Republik. Von Manus O’Riordan.

Antwort an den Präsidenten von Irland

Von Manus O’Riordan

Manus O Riosdan

 

 

 

 

 

Manus O’Riordan hält seine Antwortrede. Bild Marshall Mateer.

Nachfolgend eine Antwort auf die Ansprache des Präsidenten von Irland, Michael D. Higgins, an die Gedenkstiftung der Internationalen Brigade am 15. Oktober 2016  (vom 17. November 2016)

A Uachtaráin, a chara, Herr President, Genosse Presidente!

Wir sind von Ihrer heutigen Ansprache begeistert. Sie haben die Flagge Irlands hochgehalten, wie Sie es immer getan haben, da Sie es in Ihren letzten Aussagen zu Bob Doyle waren, der Sie Bob’s Erinnerung hier in der Liberty Hall 2009 initiiert hatten. So sind Sie nun auf immer mit uns verbunden, wie Sie stets mit der Sache der Solidarität verbunden waren, Ihre Verteidigung der demokratisch gewählten Regierung von Nikaragua inbegriffen.

Lasst uns klar sagen. Es gab nie eine Internationale Brigade, die zum Sturz von General Franco gebildet worden war. Die Internationale Brigade bestand nicht für einen Regimewechsel! Es gab sie für eine Regimeverteidigung: den Schutz der gewählten Regierung der Spanischen Republik. Doch befinden wir uns in dem Eifer des Regime Changes, das die Welt gegenwärtig durchdringt, wahrhaftig in einem Zyklus vieler Kriege. Und uns ist Ihre Haltung zum Frieden sehr bewusst. Wir kennen dies aus dem Verlauf eines Vierteljahrhunderts, das sich aus der “Operation Wüstensturm” und dem ersten Irak-Krieg entwickelt hatte, wir kennen ebenso den Standpunkt von Sabina Higgins! Und ich freue mich, dass sie heute mit Ihnen hier anwesend ist, weil ich mich gut daran erinnere, dass während ihrer Diskussion über den “Wüstensturm”, die Schrecken des Krieges und die Fotos toter Soldaten in der Wüste ein “Schreibtisch-General”-Kommentator in der Diskussion mit Sabina sagte: “Ich hatte einen guten Krieg, Sabina!”

Heute spricht keiner von jenen, die in den Internationalen Brigaden kämpften, von einem guten Krieg. Sie sprechen davon, einen Guten Kampf gekämpft zu haben! Der Präsident bezog sich auf Frank Edwards, der in “Selbst die Oliven bluten” sagte, dass ihm seine Kriegserfahrung einen andauernden Hass auf den Krieg beibrachte. Deshalb z.B. waren auch so viele Mitglieder der Abraham-Lincoln-Brigade aktive Mitglieder der Veteranen für den Frieden. In dieser Atmosphäre des Hochschaukelns eines größeren internationalen Konflikts ist es angezeigt, sich zu erinnern, wofür die Internationalen Brigaden standen. Man nannte sie  “frühe Antifaschisten”, genau deshalb, weil sie danach strebten, den Zweiten Weltkrieg zu verhindern, indem sie sich dem faschistischen Angriff  auf eine demokratisch gewählte Regierung entgegenstellten.

So sind wir, Herr Präsident, durch Ihre heutige Teilnahme und Ihre Ansprache begeistert und motiviert. Nach einigen kurzen Ansprachen zum gegebenen Anlass bitte ich den Vorsitzenden der Gedenkstiftung der Internationalen Brigaden (IBMT), Richard Baxell, unsere weiteren Mitarbeiter, den IBMT-Sekretär, Jim Jump, und den IBMT-Schatzmeister, Manuel Moreno, sowie die Regionalvertreter, Mary Greening von Wales, Dolores Long von Nord-West-England, Mike Arnott von Schottland, und Nancy Wallach, unsere brüderliche Abgesandte von der Abraham-Lincoln-Brigade auf die Bühne. Nochmals vielen Dank.

Mehr auf YouTube; siehe hier die Ansprache des Präsidenten in voller Länge. Übersetzung.

Manus O’Riordan ist Irland-Sekretär der Gedenkstiftung der Internationalen Brigaden.

Übersetzung: „jowi-uebersetzungen.de“ 

Redaktion KFSR

Redaktion KFSR