Anwohner würdigen frisch saniertes Denkmal. Von Benjamin Schaller in Freie Presse Chemnitz, 01.09.2018.

Titelfoto: Rund 30 Anwohner kamen am Freitag zu einer Feierstunde, bei der die sanierte Beimler-Stele vorgestellt wurde. Foto: Toni Söll

„Anwohner würdigen frisch saniertes Denkmal“

Von Benjamin Schaller in Freie Presse Chemnitz, 01.09.2018.

In Gablenz ist am Freitag die renovierte Beimler- Stele vorgestellt worden. Sie soll in den nächsten Jahren sogar noch einen Zusatz erhalten.

Gablenz.Schon im Jahr 2012 hat Anwohnerin Johanna Güther damit begonnen, Spenden für die Sanierung der Hans-Beimler-Stele in Gablenz zu sammeln. Bis sich die weiteren nötigen Geldgeber fanden, vergingen sechs Jahre. In diesem Sommer konnte das Denkmal schließlich erneuert werden. Am Freitag fand an der Stele am Gablenz-Center eine Feierstunde statt.

Hans Beimler und die anderen antifaschistischen Widerstandskämpfer, die als Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg mitkämpften, hätten über ihre Landesgrenzen hinaus Solidarität gezeigt, sagte Enrico Hilbert bei seiner Eröffnungsrede. Er ist Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), die die Spenden gesammelt hat. Johanna Güther, die dem VVN ebenfalls angehört, sagt, dass es heute mehr Menschen mit einer solchen internationalen Denkweise bräuchte. Die Gäste schreckten während Güthers Rede kurz auf, als ein Insasse eines vorbeifahrenden Transporters ein lautes „Pfui“ in Richtung der Versammlung rief. Ansonsten blieb die Veranstaltung störungsfrei.

Sie freue sich, dass so viele „Ureinwohner“ des Beimler-Gebietes, wie die Wohngegend rund um die Stele auch genannt wird, zur Feier kamen, sagte Güther. „So wie die Stele sind aber auch wir Ureinwohner gealtert.“ Zumindest am Denkmal mache sich der Zahn der Zeit nun weniger bemerkbar. Zudem begrüße sie es, dass in den vergangenen Jahren viele neue Flüchtlings-Familien mit Kindern nach Gablenz kamen. Auf den Spielplätzen sei mehr los, und man sehe im Wohngebiet nicht mehr ausschließlich weiße Köpfe.

Die Sanierung der Stele kostete 14.500 Euro. Die Stadt übernahm 10.000 Euro, der Eigentümer des Gablenz-Centers weitere 4000 Euro. Die restlichen 500 Euro kommen aus den gesammelten Spenden. Geplant ist, das Denkmal mit einem Gedenkstein mit den Namen aller Chemnitzer Spanien-Kämpfer zu erweitern. Dies werde etwa 5000 Euro kosten, sagte der Künstler Volker Beier. Laut Enrico Hilbert werde man auch dafür Spenden sammeln.

Weitere Informationen:

Wiedereinweihung der Hans-Beimler-Stele in Chemnitz am 31.08.2018 um 17:00 Uhr

 

Redaktion KFSR

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