Presseerklärung zur Auflösung des Gemeinsamen Antifaschistischen Flüchtlingskomitees im Ergebnis der McCarthy Verfolgung und strafrechtlichen Schikanen gegen diese Organisation von 1955, New York.

Das Gemeinsame Antifaschistische Flüchtlingskomitee
23 West 26.Straße, New York 10, N.Y.

Zur sofortigen Veröffentlichung

Das Gemeinsame Antifaschistische Flüchtlingskomitee hat heute folgende Erklärung veröffentlicht:

Das Exekutivkomitee des Gemeinsamen Antifaschistischen Flüchtlingskomitees hat auf seiner Sitzung am Montag, den 14. Februar 1955, entschieden, die Organisation mit sofortiger Wirkung aufzulösen.
Diese Entscheidung wurde getroffen, da die Hilfe für die spanischen Flüchtlinge, der sich das Gemeinsame Antifaschistische Flüchtlingskomitee in den vergangenen15 Jahren gewidmet hat, nicht länger erbracht werden kann.
Die Regierung, die entschlossen ist, ein umfassendes Bündnis mit dem faschistischen Franco-Regime gegen das amerikanische Volk einzugehen, hat wiederholt die spanischen Flüchtlinge dem Franco-Terror ausgeliefert.

Zu allererst ging das Komitee gegen Un-Amerikanische Aktivitäten gegen unsere Organisation vor, indem dessen Gründungsmitglieder für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten eingesperrt wurden. Gleichzeitig wandte sich die US-Finanzbehörde gegen die Organisation und behauptete, dass das Gemeinsame Antifaschistische Flüchtlingskomitee über 315.000 Dollar Rücklagen aus den Jahren ihrer gewährten Steuerfreiheit und Tätigkeit unter dem Kontrollrat des Präsidenten für Kriegshilfe verfüge. Daraufhin begann der Kontrollrat für Staatsgefährdende Aktivitäten die Verfolgung unserer Organisation. Der Höherpunkt der Schikanen wurde erreicht als das New Yorker Parlamentarische Komitee für Wohlfahrts- und Fürsorge-Organisationen , das zur Überprüfung von Spendensammlungen geschaffen wurde, begann, sich mit uns zu befassen. Im Ergebnis der Schikanen, Untersuchungen und Strafverfolgung mussten wir unsere meiste Zeit und unsere Finanzen für eine Verteidigung nach der anderen gegenüber staatlichen Behörden opfern. Dadurch wurde es uns unmöglich, die gute und notwendige Hilfe fortzusetzen, die wir seit Anbeginn geleistet haben.

Die Eisenhower Regierung muss vor aller Welt für diese Behinderung der Hilfe für die spanischen Flüchtlinge die Verantwortung übernehmen. Viele von ihnen waren bereits auf die kleinen Summen angewiesen, die wir in letzter Zeit lediglich sammeln konnten.
Die Eisenhower Regierung hat zwei Siege erzielt: Es ist ihr gelungen, das Geld von Millionen amerikanischen Steuerzahlern an Franco geben. Es hat das Gemeinsame Antifaschistische Flüchtlingskomitee gezwungen, seine Bemühungen einzustellen, den von Franco aus ihren Heimatland vertriebenen Männern, Frauen und Kindern Hilfe und Unterstützung zu gewähren.

Wir möchten der großen Zahl Amerikaner danken, die die Bürger der Spanischen Republik über unser Komitee unterstützt haben. Wir sind überzeugt, dass sie weiter gegen Faschismus und Reaktion eintreten, sowohl im Ausland als auch zuhause. Den größten Beitrag, den wir alle leisten können, ist, für eine Umkehrung der kriegstreiberischen Politik des Bündnisses mit dem faschistischen Franco-Regime zu sorgen, einer Politik gefahrvoll für unser Land.

(Presseerklärung aus dem Jahre 1955 zur Auflösung des Gemeinsamen Antifaschistischen Flüchtlingskomitees im Ergebnis der McCarthy Verfolgung und strafrechtlichen Schikanen gegen diese Organisation, die seit Ende des Spanischen Bürgerkrieges Kleider und Geld an die Opfer Francos geschickt hat.[Ein Dokument mit freundlicher Genehmigung der Familie Mora])

Übersetzung: Herbert Grießig.

Siehe auch: McCains überraschende Würdigung der Abraham-Lincoln-Brigade unterschlägt die Geschichte der Verfolgung durch das FBI. Von Chip Gibbons.

Redaktion KFSR

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