BERICHTE IN TEXT & BILD & TON: Internationale Reise zum 80. Jahrestag der Bildung der Internationalen Brigaden Paris – Benicàssim – Albacete – Madrid vom 21. – 29. Oktober 2016 – No pasaran – pasaremos!

Teilnehmerberichte:

Reisedokumentation Redaktion KFSR

Sie waren erfüllt von der ehrenvollsten Seite der Solidarität und des Internationalismus, nämlich aktiv und mit dem Einsatz des Lebens an der Seite derer zu sein, die in ihrem Kampf um Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit existenziell bedroht sind. Sie kämpften gegen Faschismus!
Fast 150 Nachkommen, Freunde der Kämpfer an der Seite der Spanischen Republik 1936-1939, Antifaschistinnen und Antifaschisten sowie Aktivisten aus sozialen Bewegungen und Gewerkschaften – jung und alt – aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien, Irland, Kanada, Österreich, Polen, Puerto Rico, Rumänien, Russland, Schweden, Spanien und den USA ehrten die Kämpfer vom 21. – 29. Oktober 2016 auf einer Internationalen Reise Paris – Benicàssim – Albacete – Madrid zu Stätten Kampfes gegen den Faschismus.

Für das Gelingen der „Internationale Reise zum 80. Jahrestag der Bildung der Internationalen Brigaden Paris – Benicàssim – Albacete – Madrid vom 21. – 29. Oktober 2016 – No pasaran – pasaremos!“ geht der Dank an:

in Paris – die Freunde der ACER, die CGT, den Rat der Stadt, die SNCF (frz. Bahn);

in Benicàssim an Josep Medina und Cristina Escrivà (Organisatoren der Jornadas);

in Albacete an Manuel Requena (Gruppe zur Ehrung der IB), die CEDOBI;

in Madrid – an die AABI, an die Organisation Foro por la Memoria historica de Guadalajara, an das Stadtbezirkskomitee der PSOE in Vicalvaro, auf deren Initiative seit 2008 die Benennung des Platzes/Gartens Internationale Brigaden zurückgeht und

– allen nationalen Organisatoren/Teilnehmern sowie deren internationaler Abstimmung (Soledina Chantereau [ACER], Almudena Cros [AABI], Kerstin Hommel [KFSR])

Links:

Programm am Sonnabend, 29. Oktober 2016, Madrid – Vicàlvaro

11:00 Uhr Einweihung des Gartens der Internationalen Brigaden in Vicálvaro, Calle San Cipriano, in Anwesenheit und mit Reden von Joseph Almudever, vom Präsidenten des Bezirksvorstands Carlos Sánchez Matos (Ahora Madrid), des kubanischen Botschafters, des Initiators der Bewegung Pro Plaza de las BI Juan Julián Elola (PSOE), Stadtrat der PSOE Ramón Silva, ca. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der verschiedenen Delegationen – kurze Ansprache jeder Delegation (für KFSR Kerstin Hommel);

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Foto:

Die Einweihung des bereits fertiggestellten Denkmals in Vicalvaro ist für das Frühjahr 2017 vorgesehen und es werden weiter für das Denkmal in Vicálvaro Spenden erbeten (siehe Webseite).

13:30 Uhr, Freundschaftsessen in der Juan Carlos Universität in Vicálvaro , früher als Hauptquartier für die Internationalen Brigaden genutzt; begrüßt vom Vizerektor Juan José Nájera, Konzert des schwedischen Sängers Jan Hamarlund;

16:30 Uhr Busfahrt zur Atocha und Telefónica – Weg der XI. Internationalen Brigade;

18:00 Uhr Abschlussmeeting und Verabschiedung vor dem Telefónica-Gebäude;

Einige Reiseteilnehmer nahmen spontan an der Demo Tausender, gerichtet gegen die Wiederwahl von Rajoy, besonders den Verrat durch die Sozialdemokraten teil, die Fahnen der 2. Spanischen Republik waren vertreten.

Redebeitrag von Kerstin Hommel im Namen der Gruppe des KFSR in Madrid-Vicàlvaro

Liebe Freundinnen und Freunde,
im Auftrag der deutschen Organisation der Freunde der Spanischen Republik und der Internationalen Brigaden danke ich den Freunden der AABI sowie den spanischen Vertretern verschiedener Organisationen und Institutionen, den französischen Freunden der ACER dafür, dass wir heute hier zusammen sein können, für ihre Organisation und die so liebevolle Begleitung während der gesamten Fahrt.
In den letzten Tagen haben wir an verschiedenen Orten, durch welche die Spanienkämpfer vor 80 Jahren ankamen, an den Kampf für Freiheit und Demokratie gegen den internationalen Faschismus und gegen den Krieg erinnert.
Wir sind hier in der schwierigen politischen Situation von heute, um die Werte des Kampfes der Interbrigadisten, der republikanischen Kämpfer sowie der sozialen Revolution zu erinnern und weiterzugeben. Wir sind daher gegen die Verfälschung der Geschichte und der Entpolitisierung des historischen Gedächtnisses.
Nach der Rückkehr in unsere Länder werden wir die Zusammenarbeit unserer Organisationen im antifaschistischen Kampf von heute gegen den Krieg, für Frieden fortsetzen und erweitern:
– mit dem Erfahrungsaustausch über konkrete politische Bildungsarbeit vor allem mit jungen Menschen,
– mit gegenseitiger Unterstützung im Sinne der internationalen Solidarität.
Vielen Dank an alle! – Für unsere und eure Freiheit müssen WIR SELBST gemeinsam kämpfen !!!
Madrid – Vicàlvaro, 29.10.2016

Tagebuch:

Unsere Ehrerbietung zum 80. Jubiläum der Bildung der Internationalen Brigaden endete am 29. Oktober. Der Tag begann mit einer Zeremonie in einem Park in Vicalvaro, wo ein zukünftiges IB-Denkmal errichtet wird. Almudena Cros las jede 54 Nationalitäten der freiwilligen Kämpfer an der Seite der spanischen Republik vor. Das Publikum applaudierte stürmisch, als sie die Syrer nannte und skandierte Syrer! Am Ende weihte der Interbrigadist Joseph Almudever den  „Garten der Internationalen Brigaden“ ein.

Dann gingen wir über die Straße zur Rey-Juan-Carlos-Universität, die früher als das 11. IB-Hauptquartier genutzt wurde. Nach der herzlichen Begrüßung durch den Vizrrektor der Universität, aßen wir ein wunderbares Mittagessen und genossen ein Konzert, das von einem Kollegen gegeben wurde.

Wir fuhren dann mit dem Bus von Vicalvaro zu einem Park auf der anderen Straßenseite vom Bahnhof Atocha, wo im November 1936 am frühen Morgen 1.900 IBers ankamen. Unsere Busse fuhren uns weiter von Atocha nach Gran Via. Vor achtzig Jahren erreichten diese IBers die Gran Via aus Atocha, jedoch auf dem Fußmarsch. Auf der belebten Straße der Gran Via gingen wir zu einem Platz auf der anderen Straßenseite vom Telefonica-Gebäude, wo die internationalen Journalisten wie Hemingway ihre Berichte aus Spanien während des Spanischen Bürgerkrieges übermittelten. Es war Zeit, Abschied zu nehmen.

Wir waren  Almudena Cross und AABI für die Organisation dieser unvergesslichen Hommage an die IBso dankbar. La lucha continua!

Text: Nancy und Len Tsu, USA

Links:

  • Fotos der Partnerorganisation AABI, Spanien
  • Fotos von Nancy und Len Tsu, USA
  • Fotos von ACER, Frankreich
  • Fotos von Rosita Mergen
  • Fotos von Gabriele Senft
  • Vídeo de Carlos Melchor von der Einweihung des Gartens für die Interbrigaden (incl. Redebeitrag Kerstin Hommel, Vors. des KFSR),Veröffentlicht am 30.10.2016 – (Dauer: 1h:23 min.) „Homenaje a las Brigadas Internacionales en el 80 aniversario de su formación. Vicálvaro – Inauguración de la plaza y monumento a las Brigadas Internacionales.“: „Homenaje a las Brigadas Internacionales en el 80 aniversario de su formación AABI 29-10-2016
  • Tercera Diagonal Memoria histórica, Un jardín en el distrito de Vicálvaro en homenaje a las Brigadas Internacionales: Un jardín en Vicálvaro (Madrid) rinde homenaje desde ayer a los más de 50.000 brigadistas que vinieron desde 50 países a la llamada antifascista de Madrid en 1936. Von Álvaro Minguito. 30/10/16 · 10:24.
  • 28.10.2016, Publico.es Homenajes por el 80 aniversario de los defensores mundiales de la democracia. Von PATRICIA CAMPELO.
  • 29/10/2016, El Diario.es, „Fuimos al frente con armas, pero sin balas por culpa de Francia“. Von Daniel Sánchez Caballero.
  • 29/10/2016, epmadrid.es europa press, El Ayuntamiento homenajea a las Brigadas Internacionales en su 80 aniversario dedicándoles un parque en Vicálvaro.
  • 30/10/2016, madrid.es, Un jardín recibe el nombre de las Brigadas Internacionales en Vicálvaro
  • Und immer wieder das Lied Spaniens Himmel.

Programm am Freitag, 28. Oktober 2016, Guadalajara – Torija, Brihuega, Madrid

Vormittag, Besuch von Orten der Schlacht am Guadalajara – Torija und Brihuega;

      • Führung und Empfang durch den Bürgermeister von Torija Rubén García, den Vorsitzenden Pedro A. García Bilbao und weitere Mitglieder vom Foro por la Memoria de Guadalajara,
      • Übergabe eines Diploms „Medalla de la Libertad“ für jede Delegation – für Deutschland für Hans Beimler

16:00 Uhr Besuch des Friedhofs Fuencarral, Einweihung einer Gedenktafel für die Internationalen Brigaden zum 80. Jahrestag der Gründung;

18:00 Uhr Meeting am Denkmal für die IB in der Universitätsstadt Complutense mit Joseph Almudever.

Tagebuch:

Guadalajara, Torija, Brihuega, Madrid – „Bei Guadalajara im Monat März …“ (Lied der XI. Brigade)

Grauer Himmel und Nebel – so empfing uns der heutige Tag. Auf dem heutigen Plan stehen der Besuch wichtiger Orte der Guadalajara-Schlacht im März 1937, des Friedhofs Fuencarral und ein Treffen am Denkmal der IB in der Universitätsstadt Madrids.Unsere erste Station war Torija. Hier wurden wir auf dem malerischen zentralen Platz, der den Inbrigaden als Appelplatz diente, vom Bürgermeister empfangen. Mit dem Panorama der im „Lied der XI. Brigade“ besungenen Türme und in Anwesenheit von Josep Almudever (er begleitete uns den ganzen Tag) begann unsere Veranstaltung. Es wurde an die Leistungen und Schicksale der ca. 500 Frauen, die in den IB Dienst taten, erinnert. Anschließend ehrte die Stadt – leider mit einer inoffiziellen – Medaille, Interbrigadisten verschiedenster Länder für ihre Leistungen. VertreterInnen der jeweiligen Delegationen nahmen sie stellvertretend an. Abschließend sangen Menschen aus 15 Ländern gemeinsam die Internationale. Wir verließen nun Torija, auch Ludwig Renn war hier, und begaben uns nach Brihuega.“Für Eure und Unsere Freiheit“ (Leitspruch auf der Fahne der Kompanie „Naftali Botwin“)Teilweise den historischen Frontverlauf mit dem Bus folgend, erreichten wir gegen Mittag die Anhöhen um die Stadt. An diesem für den spanischen Freiheitskampf so wichtigen Ort, kämpften die XI. und die XII. Interbrigade gegen die Italienischen Interventionstruppen. Den Faschisten wurde eine empfindliche Niederlage beigebracht und Madrid gerettet. Nachdem wir uns in der Turnhalle Brihuegas gestärkt hatten, verließen wir den Ort.Weiter ging es zum Friedhof Fuencarral in Madrid. Auf diesem Friedhof wurden ab 1936 Interbrigadisten beerdigt. In der Francozeit wurden die sterblichen Überreste exhumiert und an unbekannte Orte verbracht. Sämtliche Zeichen des Gedenkens wurden entfernt.
Heute schmücken diesen historischen Ort Gedenkplatten und Denkmäler aus verschiedenen Ländern. Unser Treffen dient der Einweihung einer diesen Ort erklärenden Gedenkplatte.
Ebenso zeigt sich an diesem Ort die ganze Widerspürchlichkeit Spaniens in Bezug auf seine Geschichte. Unweit des Denkmals für die gefallenen sowjetischen Freiwilligen liegt ein hoher faschistischer Funktionär Madrids begraben.

Der letzte Halt des heutigen Tages war dem heftig umkämpften Denkmal der IB in der Universitätstadt von Madrid gewidmet. Wieder auf historischem Grund – wir befanden uns im Niemandsland des damaligen Frontverlaufs – bildet das Treffen eine würdigen Abschluß des heutigen Tages.

Text: Sascha Rossmann

Foto von Josep Almudéver Mateu.

Und Nancy und Len Tsu schickten uns ihren Bericht, den wir gern ins Tagebuch aufnehmen.

Im nebligen Morgen wurden wir von dem Bürgermeister von Torija und dem Präsidenten von Guadalajara Memorial vor dem Rathaus empfangen. Die Stadt verlieh Freiheits-Medaillen an Delegierte zu ehren IBers. Dies war die gleiche Stelle, wo sich Interbrigadisten versammelten und von der Stadt vor 79 Jahren empfangen und begrüßt wurden.
Dann fuhren wir mit Bussen auf der Straße  zu einem Hügel –
1937 Guadalajara Schlachtfeld – hinauf und hatten einen Blick auf die Stadt Brihuega im Nebel. Nach dem Mittagessen mit dem Bürgermeister schien die Sonne und wir fuhren zum Friedhof von Fuencarral. Ein neues Panel zur Erläuterung der Denkmäler und Plakate wurde dort vorgestellt.
Die letzte Station des Tages war an der Universitätsstadt in Madrid, um das Denkmal des 75. Jahrestages der IB zu besuchen.

      • Fotos von Bernd Kolter – 80 ANIVERSARIO DE LOS BRIGADS INTERNIONALESGUADALAJARA,
      • Fotos von Bernd Kolter – ENAUGURACION  DE UNA PLACA EN HONOR DE LAS BRIGADAS INTERNCIONALESFUENCARAL,
      • Fotos von Bernd Kolter – CIUDAD UNIVERIA HOMENAJE A LOS BRIGADAS INTERNACI
      • Fotos von Nancy und Len Tsu

Programm am Donnerstag, 27. Oktober 2016, Albacete und Fahrt nach Madrid

10:00 Uhr Geführter Rundgang in Albacete zu Orten der Internationalen Brigaden – sowie zum Denkmal für die IB in der Universität

12:00 Uhr Besuch der Ausstellung im Teatro Circo „Albacete, die Hauptstadt der Internationalen Brigaden, begrüßt Euch!“ – Führung durch den Autor Juan Miguel Rodríguez Cuesta;

18:00 Uhr Abschied von Albacete – Dank im Namen der Delegation (Kerstin Hommel) – Busfahrt von Albacete nach Madrid, Hotel Europa, C/ Carmen, 4 (Puerta del Sol),

19:00 Uhr Präsentation der Autobiografie des Brigadisten Joseph Almudever, Ort: Zentrale Buchhandlung, Postigo de San Martìn 8, in der Nähe des Platzes Callao.

Tagebuch:

Der Tag begann mit einer historischen Stadtführung durch Albacete, dem Ort an dem das Hauptquartier der Internationalen Brigaden seinen Sitz hatte. Wir konnten hier einige sehr interessante Gebäude beschauen. Zum einen das Hotel in dem Ernest Hemingway und Ilja Ehrenburg untergekommen waren und zum anderen das Gebäude, in dem Hans Beimler 1936 nach seinem Tod aufgebahrt wurde.

Im Anschluss fuhren wir auf das Gelände der Universität von Albacete, wo wir eine Gedenkzeremonie an dem 1996 aufgestellten Mahnmal durchführten. Der Zeitzeuge und Interbrigadist Josep Almudever hielt eine Rede zum Begriff des Bürgerkrieges, in der er seine Kritik insbesondere am Nichtinterventionspakt der imperialistischen Westmächte verdeutlichte. Denn der Spanienkrieg war keiner zwischen ausschließlich spanischen Kriegsparteien, sondern ein Krieg zwischen einem Teil der Putschisten des spanischen Militärs, unterstützt durch deutsche und italienische faschistische Soldaten und auf der Seite der spanischen Republik, Antifaschistinnen und Antifaschisten von allen Kontinenten. In unmittelbarer Nähe konnten wir eine eindrucksvolle Ausstellung zum Spanienkrieg besehen, die durch zahlreiche historische Fotos, Plakate und Bücher, sowie Gegenständen aus dem Krieg herausstach.

Unserem straffen aber gut organisierten Zeitplan folgend, mussten wir dann jedoch recht schnell zum nächsten Programmpunkt, einer Kunstausstellung im Teatro Circuito. Unsere Abfahrt wurde jedoch durch einen kleineren Zwischenfall mit der Polizei aufgehalten. Ein älterer Faschist fühlte sich durch die Farben der Republik wohl gestört. Wir konnten aber bald zur Ausstellung, die sehr bewegend war und durch das besondere Ambiente des Theaters beeindruckte.

Text: Julian Toewe und die anderen Frankfurter

Programm am Mittwoch, 26. Oktober 2016, Madrigueras

Vormittag, Besuch in Madrigueras – Empfang im Rathaus – vom Bürgermeister Juan Carlos Talavera (PSOE), Gemeinderat der IU Emilio Zamora, Redebeiträge der Stadthistorikerin Caridad Cerano, von der Universität Castilla La Mancha Maria José Cuesta, Pedro Carrión Pérez „Brigadisten in Madrigueras und graffitis als universale Sprache“

14:00 Uhr Freundschaftsessen der Teilnehmer mit Bürgern von Albacete;

19:00 Uhr Präsentation der spanischen Fassung des Buches „Italienische Antifaschistinnen im Spanischen Bürgerkrieg 1936 – 1939“, Augusto Cantaluppi und Marco Puppini, AICVAS;

20:00 Uhr Theaterstück zum Gedenken an John Cookson im Theater EA¡, Sondervorstellung für internationale Delegationen, die Angehörigen der Interbrigadisten.

Tagebuch:

Gleich am Vormittag brachten uns zwei Reisebusse durch karge Landschaften in das Städtchen Madrigueras. Der rund 35 km von Albacete entfernte Ort diente den internationalen Brigaden als Sammelpunkt und Ausbildungsstätte. Im casa consistorial erwarteten uns neben Grußworten und Blumen der lokalen politischen Repräsentanten auch Redebeiträge einer Vertreterin der französischen Delegation, einer Lokalhistorikerin sowie einer Historikerin der Universität Castilla-La Mancha. Auch wenn die Erinnerung an die Geschichte Schwerpunkt aller Reden war, blieb doch der Bezug, die Sorge und der Widerstand gegen den derzeitigen Rechtsruck in Europa nicht unerwähnt.
Der Interbrigadist Joseph Almudever betonte nach dem gestrigen Abend in Albacete in einer Rede einmal mehr sein Unverständnis über den Begriff „Spanischer Bürgerkrieg“: Da es unterschiedliche Interventionen auf Seiten der faschistischen Putschisten gab, und etwa das nationalsozialistische Deutschland in Spanien seine Kriegsmaschinerie für den eigenen Angriffskrieg rüstete, könne von einem Bürgerkrieg keine Rede sein.
Erneut stand der Empfang im Ort vor der babylonischen Herausforderung, die vielen Redebeiträge für alle Beteiligten zu übersetzen. Dem für das gegebene Setting aufgrund von Duktus und Länge eher unpassenden Vortrag über die Bildsprache der internationalen Brigaden war zu entnehmen, dass noch bis vor wenigen Jahren auch Zeichnungen von Interbrigadist_innen im Ort zu sehen waren, so in der Kirche, die damals unter anderem als Küche genutzt wurde. Mittlerweile wurden diese durch den lokalen Pfarrer entfernt.
Nach einer kurzen Pause mit Queso Manchego, Chorizo, Tortilla und Getränken sowie der Besichtigung einer Fotoausstellung im Ort brachten uns die Busse zurück nach Albacete zum gemeinsamen Mittagessen.
Am Abend stellte der Vertreter der italienischen Delegation von AICVAS, Marco Puppini, sein gemeinsam mit Augusto Cantaluppi verfasstes Buch zu Italienerinnen im spanischen Bürgerkrieg vor. Die spanische Segunda Republica Anfang der 30er Jahre mit ihren für diese Zeit fortschrittlichen Errungenschaften wie dem Wahlrecht für Frauen oder der Möglichkeit der Ehescheidung strahlte weit über das Land hinaus und war eine der Gründe, warum es auch Anarchistinnen, Kommunistinnen und andere Frauen aus Italien nach Spanien zog, um für eine andere Welt zu kämpfen. Nach der Buchvorstellung in dem sehr eindrucksvollen alten Rathaus der Stadt führte das kleine Theater EA ein Stück zum Gedenken an den Interbrigadisten John Cookson auf.

Text: Vera

Am 26. Oktober wurden wir vom Bürgermeister von Madrigueras begrüßt, wo Interbrigadsten militärische Schulungen im spanischen Bürgerkrieg erhielten. Jedes Mitglied der internationalen Delegationen wurde mit einem Geschenk und einem Blumenstrauß begrüßt. Das Programm umfasste eine Reihe von Präsentationen, wie eine Diashow von Zeichnungen der Freiwilligen und ein Vortrag von einem Buchautor über Spanienkämpfer in den Internationalen Brigaden in Madrigueras. Die Zeichnungen wurden leider von einem Priester aus der Kirche im Jahr 2005 entfernt. Nach der Aufstellung zu einem Gruppenfoto mit dem Bürgermeister vor dem Rathaus, wurden wir zu einer Ausstellung über die Interbrigaden in Madrigueras geführt. Der Bürgermeister begleitete uns bis an den Rand der Stadt und verabschiedete uns.

Programm am Dienstag, 25. Oktober 2016, Albacete

10:00 Uhr Busabfahrt nach Albacete und Ankunft in Albacete, Hotel Europa, San Antonio 39, 02001 Albacete

20:00 Uhr Einweihung einer Gedenktafel zur Erinnerung an die Ankunft der Internationalen Brigaden vor 80 Jahren, Avenida de la Estaciòn;

20:30 Uhr Offizieller Empfang der Delegationen im Sitz der Provinzverwaltung von Albacete mit Redebeiträgen des Präsidenten der Provinzverwaltung Santiago Cabañero (PSOE), der Sprecherin des Bündnisses Ganemos-IU Victoria Delicado, der Vizerektorin der Studenten der Universität Castilla-La-Mancha Ana Carretero, des Direktors des Instituto de Estudios Albacetenses (Institut für Heimatgeschichte von Albacete, Sitz der CEDOBI) und Co-Direktor der CEDOBI Antonio Selva, für die Gruppe zur Ehrung der IB Manuel Requena, des Direktors für Bildung in der Provinzialregierung Diego Pérez (PSOE), des Brigadisten Joseph Almudever, der Kinder von Interbrigadisten Claire Rol-Tanguy, Anastasia Tsackos (aus dem Ort Albacete), Hermann Drumm (geboren im Hospital 1 in Albacete).

Tagebuch:

Abschied von Benicassim bei Dunkelheit mit einem Bad im sommerlich warmen Meer. Fahrt die Küste entlang Richtung Valencia. Felder, Zitusplantagen und Olivenhaine säumen die Straße, in der Ferne sind große Industriekomplexe zu erspähen. Ein idustrielles Zentrum Spaniens begleitet uns über eine weite Strecke.

Das Landschaftsbild ändert sich nach dem Überqueren des Küstengebirges. Die Erde wird dunkler und wirkt satter. Mehr abgeerntete Felder werden passiert, Orangenbäume hängen noch voller Früchte.Vielleicht Valensina? Unser Etappenziel ist Albacete. Vor 80 Jahren noch eine kleine spanische Provinzstadt, hat ihr Antlitz verändert. Durch den Krieg auf spanischer Erde starkt zerstört, gibt es heute Hochhäuser wie überall, aber auch Bauzeugen der Vergangenheit grüßen uns.

Am frühen Abend wird unweit des Bahnhofs, wo die Freiwilligen aus aller Welt eintrafen, eine Gedenktafel enthüllt. Sie ist über unseren Köpfen in Höhe der ersten Etage einer Bildungseinrichtung befestigt. Die Zeitnähe zur Gedenkfeier in Paris am Gare de Austerlitz ist natürlich kein Zufall. In den Reden wird darauf bezug genommen und, dass sich Albacete mit Stolz „Hautstadt der Internationalen Brigaden“ nennt. Hier wurden die Kampfeinheiten der IB geformt, fand für viele die militärische Ausbildung statt und war Sitz der militärischen Führung der Internationalen Brigaden.

Erneut verweist Josep Almudever, 97-jähriger Spanienkämpfer, mit Nachdruck auf die Geschichtslüge, dass dieser Krieg ein Bürgerkrieg gewesen sei, hin. Es war ein internationaler Stellvertreterkrieg. Internationale Waffenproduzenten erprobten nach dem von ihnen unterstützten Franco-Putsch gegen die rechtmäßig gewählte spanische Regierung  in diesem Krieg ihre Neuentwicklungen, allen voran Deutschland und Italien. Die Demokratieversuche in einem der rückständigsten Länder Europas war ihren Weltordnungs- und eroberungsplänen ein Dorn im Auge.

Städtische Repräsentanten der Verwaltung aber auch Sprecher politischer Organisationen und Parteien würdigen den Einsatz der Interbrigadisten für Frieden, Demokratie, Solidaität, gegen Fremdenhass. Nicht nur wir sind Teilnehmer der Zeremonie, viele Bürger,vor allem junge Leute aus der Stadt sind ebenfalls erschienen.

Den Tag beschließt ein offizieller Empfang im Abgeordnetensaal der Provinzverwaltung von Albacete. Die Reden der Vertretern von  Stadt, Provinzverwaltung, Universität und den Deputierten eint der Gedanke, dass es auch heute gilt Gesicht zu zeigen und den Vesuchen von Demokratieabbau, Kriegsgeschrei, Fremdenhass,Entsolidarisierung die geeinte Kraft aller Demokraten über ideologische Vorbehalte, Sprachbarrieren und religiöse Überzeugungen  entgegenzustellen. Die Referenten verweisen mit Stolz, dass Albacete den Interbrigadisten vor 80.Jahren ein Zuhause bot und heute gern den Freunden der 2.Spanischen Republik ein guter Gastgeber sind.

Emotionaler Höhepunkt sind die Beiträge von „Kindern Spaniens“ : Anastasia Tsackos, Vater Grieche und Spanienkämpfer, Mutter Spanierin, die nach der Flucht aus Spanien in Frankreich aufwuchs. Geboren wurde Herrmann Drumm aus Deutschland im 1.Hospital von Albacete. Sein Vater war Spanienkämpfer und fiel vor seiner Geburt, seine Mutter war im Sanitätsdienst tätig. Die Jugend von Claire Rol-Tanguy, Französin, Tochter eines französischen Spanienkämfers und Helden der Resistance war geprägt durch die Solidarität ihrer Landsleute. Bis heute sind alle drei aktiv für Frieden, gegen Kriegshetzte und für internationale Solidarität.

Text: Charlotte Hahn, Berlin

Programm am Dienstag, 24. Oktober 2016, Benicàssim

10:00 Uhr Enthüllung einer Gedenktafel am Hotel Voramar (ehemaliges Hospital der Internationalen Brigaden) durch die Bürgermeisterin von Benicàssim (PP); Paseo Maritimo Pilar Coloma, 1;Reden von Kommunalpolitikern und Kulturprogramm;

11:00 Uhr Rundgang durch den ehemaligen Hospital-Komplex, Enthüllung einer Gedenkplakette für die Internationalen Brigaden, Villa Pons, Paseo Maritimo Pilar Coloma 19; Rezitation von Gedichten in den verschiedenen Sprachen der Brigadisten durch die einzelnen Delegationen – für den KFSR: Christiane Mathejka.

13.00 Uhr Ehrung für die Internationalen Brigaden auf dem Friedhof von Benicàssim;

18:00 Uhr Präsentation des Buches über die „IV. Jornadas“ – Beiträge der IV. Tagung von Benicàssim, 2014, Villa Torre, Paseo Maritimo Pilar Coloma, 2;

19.00 Uhr Vorführung von Ausschnitten aus Dokumentarfilmen und Bildern der Internationalen Brigaden von 1937-1938, Villa Torre, Paseo Maritimo Pilar Coloma, 2;

Redebeiträge aller teilnehmenden Delegationen in den einzelnen Landessprachen – ohne Übersetzung (für den KFSR – Ingrid Schiborowski mit Biografien aus dem Buch „Frauen und der Spanische Krieg 1936 – 1939“).

Foto: Cristina Escrivá Moscardó

Tagebuch:

18:00 Uhr Präsentation des Buches über die “IV.Jornadas“ – mit Beiträgen der IV. Tagung von Benicàssim, 2014, in der Villa Torre, Paseo Maritimo Pilar Coloma 2.

Javier Alonso , Sekretär des Kulturamts unterstich bei seinen Ausführungen die Bedeutung der Beschäftigung mit dem Thema des spanischen Bürgerkrieges. Er wies  darauf hin, dass die Lehren der Geschichte auch für heute von Bedeutung sind. Christina Escrivá (Herausgeberin) präsentierte ausführlich die Inhalte des Buches. Dabei rezitierte sie auch Gedichte.

19:00 Uhr Vorführung von Ausschnitten aus Dokumentarfilmen und Bildern der Internationalen Brigaden von 1937-1938. Die Redebeiträge der einzelnen teilnehemenden Delegationen und Vereine werden sehr individuell gewählt und gestaltet. Die Teilnehmer wurden gebeten, die Beiträge in ihrer Landessprache zu halten, um damit die internationale Zusammensetzung der Teilnehmenden zu unterstreichen.

Text: von Tania Kaizar aus Wien.

      • Fotos von Nancy und Len Tsu;
      • Beitrag und Fotos von Cristina Escrivá Moscardó, „80 Aniversario Brigadas Internacionales“, Institut Obrero, Archivo ACIO.

Programm am Montag, 23. Oktober 2016, Benicàssim

Abflug nach Benicàssim (10:15 Uhr ab Paris-Orly – Ankunft 12:00 Uhr in Valencia), Bus-Transfer vom Flughafen Valencia nach Benicàssim, Hotel Voramar,

Am Abend Treffen der Delegation des KFSR im Hotel Voramar.

Ggemeinsamer internationaler Abend: Begrüßung des Interbrigadisten Joseph Almudever, der polnischen Aktivistin/Kämpferin für die Dombrowski-Strasse und Enkelin eines Spanienkämpfers Zuza Ziolkowska-Herzberg.

Tagebuch:

Wir haben einen erholsamen Sommertag am Meer, nach Anreise im Hotel Voramar in Benicássim genießen dürfen. Einigen von Euch ist der Ort bekannt von früheren Reisen. Bis zum Abend füllte sich das Hotel mit internationalen Gästen – wir lernten die rumänischen Schwestern Nadia und Tania Incu, Töchter des Spanienkämpfers Dr. David Iancu, und Zuza Ziolkowska/Hercberg, Enkelin eines Spanienkämpfers aus Warschau sowie die Canadischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kennen – es war ein internationaler Abend. Freudig begrüßt wurde Joseph  (José) Almudever. Auch unsere deutschsprachige Delegation wurde größer – inzwischen sind wir 17 und werden morgen noch auf voraussichtlich 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer anwachsen. Jeder stellte sich mit seinen Erwartungshaltungen, Beweggründen zur Reise vor: Kinder von Spanienkämpfern – ebenso wie am Thema, an der Geschichte sowie Erinnerungskultur Interessierte. Erfreut bemerkten die bereits an der Gründung des KFSR vor 15 Jahren Beteiligten, dass sich eine Reihe jüngerer Menschen z.T. noch kurzfristig für die Reise angemeldet hat. Der Abend stand im Zeichen eines internationalen Essens im Hotel Voramar, Benicàssim, ehemaliges Hospital der Internationalen Brigaden mit Vertretern aus Spanien, Frankreich, Dänemark, Holland, Canada, Deutschland, Rumänien und Polen.

Zuza Ziolkowska/Hercberg, Enkelin eines Spanienkämpfers aus Warschau berichtete uns von den Anstrengungen und Aktivitäten polnischer Aktivisten am 22. Oktober 2016 in Warschau – der Protestaktion gegen den Geschichtsrevisionismus und die Tilgung der Namen der antifaschistischen Kämpfer an der Seite der Spanischen Repunblik sowie die Festveranstaltung der Initiative „Hände weg von der Dombrowskisstrasse!“ und des Warschauer Revolutionschores „Warszawianka“ anläßlich des 80. Jahrestages der Gründung der Internationalen Brigaden und der Bildung des polnischen Dombrowski-Bataillons.

Text: Kerstin Hommel, Benicàssim; Foto: Christiane Mathejka

 

Programm am Sonnabend, 22. Oktober 2016, Paris

11 Uhr Einweihung des Denkmals für die Freiwilligen Kämpfer für die Freiheit am Gare d’Austerlitz.

Ort: 85, Quai d’ Austerlitz, Paris 13 e, Verkehrsmittel: Metro Gare d’ Austerlitz, (L5-L10) – RER C.

A Madrid en Espagne, des hommes luttent sans répit pendant la guerre civile. La capitale ne doit pas tomber aux mains du général Franco. On appelle ces combattants, les brigades internationales. Ces volontaires de tous les pays sont venus défendre la liberté et la démocratie aux côtés des républicains espagnols. Parmi les gradés qui dirigent les opérations, cet homme, un Français, Henri Rol Tanguy.

Tagebuch

Der heutige Tag war einfach großartig.  Selbst das Wetter meinte es gut: strahlendblauer Himmel, Pariser Sonne. So fanden wir uns mit Gästen vieler internationaler Organisationen, den Vertretern der Stadt Paris, mit der Stellvertreterin der Bürgermeisterin an der Spitze, ebenso der CGT, des Bahnofs Gare d’Austerlitz, der Spanischen Botschaft in Frankreich am Ort der Denkmalsenthüllung ein. Cecile Rol-Tanguy  und Vincent Almudever verfolgten sichtlich bewegt die Redebeiträge der 2. Bürgermeisterin von Paris sowie des Direktors des Bahnhofs. Er erinnerte u.a. an die Rolle dieses Ortes für viele internationale Kämpfer, die nach Spanien gingen. Claire Rol- Tanguy begrüßte die ausländischen Freunde, schloss in ihrer Rede solidarische Grüße an die polnischen Antifaschisten ein, die sich am gleichen Tag in Warschau versammelten, um gegen die Streichung des Namens Dombrowski aus dem Strassenbild protestierten. Es sei ganz im Sinne der Kämpfer von damals, dass wir uns heute international solidarisch zeigten. Dann enthüllte ihre Mutter Cecile das Denkmal für die Freiwilligen Kämpfer für die Freiheit. Nach dem Gesang der Marseilleise legten wir rote Nelken nieder. Die Veranstaltung klang festlich aus, im Sinne ein Fest wird würdig und mit guten Freunden gemeinsam gefeiert. Es wurden viele angeregte Gespräche geführt, der Platz leerte sich nur langsam: au revoir, hasta la próxima, bis bald – wo? Hier am Denkmal in Paris. Herzlichen Dank an die Pariser Freunde für die hervorragende Organisation, für ihren ausdauernden Kampf für die Errichtung dieses Denkmals und dass wir gemeinsam daran teilhaben konnten.

An der Zeromonie nahmen u. a. teil:
Cécile ROL-TANGUY, Witwe von Oberst ROL-TANGUY, ehemaliger Freiwilliger der Brigaden, Kämpfer der Resistance und Chef der Befreiung von Paris;
Pierre LAURENT, Senator  von Paris und Nationaler Sekretär der Französischen Kommunistischen Partei;
Philippe MARTINEZ, Generalsekretär der CGT;
Jérôme COUMET, Bürgermeister des 13. Bezirks;
Bernard GOSSELIN, Direktor der Region Paris-Rive-Gauche der Französischen Staatsbahn, (SNCF);
Catherine VIEU-CHARIER, Beisitzerin der Bürgermeisterin von Paris, Verantwortlich für die Bewahrung der Erinnerung an internationale Kämpfer und
Claire ROL-TANGUY, Generalsekretärin der ACER – Les Amis des Combattants en Espagne Républicaine – Freunde der Kämpfer an der seite der Spanischen Republik, Frankreich.

Text: Kerstin Hommel

Foto Christiane Mathejka – Paris am 22.10.2016 – Vicente Almudever vor dem neuen Denkmal zum Andenken der Freiwilligen Kämpfer für die Freiheit der Spanischen Republik am Gare d’Austerlitz

Foto: Christiane Mathejka – Paris am 22.10.2016 – Vicente Almudever vor dem neuen Denkmal zum Andenken der Freiwilligen Kämpfer für die Freiheit der Spanischen Republik am Gare d’Austerlitz

 

 

 

Programm am Freitag, 21. Oktober 2016, Paris

18 Uhr Auftakt-Veranstaltung im Gebäude der CGT, Montreuil 263 Rue de Paris;
– Präsentation des Dokumentarfilms von Jean Ortiz und Dominique Gautier „Internationale Brigaden, zwischen Erinnerung und Stille“ mit anschließenden Beiträgen des Regisseurs sowie einzelner Delegationen;
– Kurzer Beitrag des KFSR (Kerstin Hommel, Vors. des KFSR) mit solidarischen Grüßen nach Warschau – Verteidigung der Dombrowski-Straße – internationale Solidarität heute;
– Begrüßung des Kämpfers Vicent Almudever;
– Konzert mit den Gruppen „El Communero“ und “Les Szgaboonistes“;
– Ausstellung der ACER über die Internationalen Brigaden;

Tagebuch:
Wir sind als erste Gruppe des KFSR gut in Paris angereist – in freudiger Erwartung, viele alte Freunde wieder zu treffen und gemeinsam eine Woche der aktiven Erinnerung an die historisch einmalige Tat der Gründung der internationalen Brigaden zu verbringen.

Die französische Partnerorganisation ACER hat mit der CGT in Paris einen würdigen internationalen Willkommensabend gestaltet. Er setzte erste inhaltliche Zeichen: Nachdem wir in Anwesenheit der Regisseure Jean Ortiz und Dominique Gautier gemeinsam den Film “ Brigadas internacionales“ – „Internationale Brigaden, zwischen Erinnerung und Stille“ – gesehen hatten, verwies Jean Ortiz auf die Notwendigkeit der Fortsetzung und Neubewertung der Aufarbeitung des Spanienkrieges, die wir den Versuchen von Geschichtsfaelschung entgegensetzen muessen. Er hob hervor, dass jeder, der 1936-39 für die Verteidigung der Demokratie und der Spanischen Republik gekämpft hat, ein Recht darauf hat, erinnert zu werden. Die kommunistische, anarchistische und bürgerlich-demokratische Strömung – sie alle haben ihren Platz in der Geschichte verdient. Er rief auf, sich gegen die Entpolitisierung des historischen kollektiven Gedächtnisses zu wehren. Ein Problem, wie wir in anschließenden Gesprächen feststellten, das kein spezifisches Problem der französischen Geschichtsschreibung ist.
Vertreter der einzelnen bereits anwesenden Organisationen traten mit kurzen Grußworten auf – aus Russland , Spanien, Irland, Holland, Dänemark, den USA und wir vom KFSR. Ich habe die Solidaritätsgrüße an die polnischen Freunde in Warschau übermittelt. Die Grußworte waren mahnende – wider das Vergessen, wider die Entpolitisierung des historischen kollektiven Gedächtnisses und für Solidarität, Mitmenschlichkeit und Antifaschismus.

Es wurde ein langer, gemütlicher Abend, mit Gelegenheit zu Gesprächen mit bekannten und neuen Freunden, nicht zuletzt zum Singen der Lieder des Spanienkrieges. Pascal Gabay eröffnete zusammen mit den Szagoonists den Konzertteil. Er fand als Vincent Almudever (99) „Ay Carmela“ anstimmte, seinen Höhepunkt . Wir alle freuten uns, ihn und seine Frau bei guter Gesundheit zu sehen. Er beauftragte uns, die herzlichsten Grüße an alle Freunde des KFSR zu übermitteln. Ebenso bat uns Claire Rol-Tanguy, die Vorsitzende der ACER. Unser Gastgeschenk – das libretto mit den Giandante- Flugblättern – kam bei beiden sehr gut an. Mit großem Interesse haben wir die von der ACER vorbereitete Ausstellung über die Internationalen Brigaden besichtigt. Salud! Kerstin

Text: Kerstin Hommel, Berlin

Links:

      • Fotos von Nancy und Len Tsu, USA

Открытие в Париже памятника интернациональным бригадам

Redaktion KFSR

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